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Text-Rezensionen
zum Text: Die Rache des Ehri, Ein Abenteuer aus dem südöstlichen Polynesien von Emma Pollmer
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Eintrag von Rüdiger (vom 6.8.2005) (weitere Einträge von Rüdiger)
Hier liegt der merkwürdige Fall vor, daß ein Text Karl Mays, von ihm selbst bearbeitet, dermaßen gegen den Strich gebürstet wurde, wie es so drastisch selbst spätere Bearbeiter in anderen Fällen kaum taten.
Die hier vorliegende „Rache des Ehri“ ist später als „Der Ehri“ in den „Hausschatz“ und noch später in den Band „Am stillen Ozean“ eingegangen, allerdings mit radikalen und bedauerlichen Änderungen. Denn hier in der frühen Fassung ist der Brauträuber ein unter dem Einfluss eines verlogen und bigott gezeichneten christlichen Missionars konvertierter, und er endet am Schluß im Rachen der Haifische. Über das Christentum heißt es aus dem Munde des "Helden" der Erzählung: "Die fremde Lehre wirft Hass, Zwietracht und Falschheit in die Herzen". Das hat sich Karl May später wohl nicht mehr getraut, und so hat er den Sachverhalt für den „Hausschatz“ bzw. „Stillen Ozean“ einfach umgedreht.
Auch einige herrliche Formulierungen dieser Fassung liest man später nicht mehr:
„… der treue Seelenhirt, welcher »mit Aufopferung seiner selbst nach dem verlorenen Schäflein jagt«, welches doch niemals zu seiner Heerde gehörte, kehrt den zahlreichen und bösen Krankheiten den Rücken, die im heimischen Stalle ihre Opfer suchen.“
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Unter gleichem Titel, aber nicht unbeträchtlich gekürzt (vgl. Nachwort von Roland Schmid im Reprint) erschien diese Erzählung auch in der frühen Buchausgabe "Der Karawanenwürger".
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