Titelbild
i Login
anonym
Druckansicht Hilfe
Icon
Login
Icon
Start
Icon
Verlage
Icon
Texte
Icon
Bände
Icon
Reihen
Icon
Extras
Forum
Forum
Icon
Gästebuch
Wiki
Wiki
Impressum
Impressum
Logo Karl-May-Verein

< zurück zum Text

Text-Rezensionen

zum Text: Die Rose von Ernstthal, Eine Geschichte aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts.

Lesevergnügen 1 Punkt 1 Punkt 1 Punkt 1/2 Punkt kein Punkt
Information über Land und Leute 1 Punkt 1 Punkt 1 Punkt kein Punkt kein Punkt
Biografische Bedeutung 1 Punkt 1 Punkt 1 Punkt kein Punkt kein Punkt


Eintrag von JamesDean (vom 26.6.2009) (weitere Einträge von JamesDean)

einer der ersten texte von may (oder überhaupt der erste ?)... eine mischung aus dessauer-geschichte und dorfgeschichte, im heimatlichen ernstthal angesiedelt...
insgesamt ziemlich unübersichtlich angelegt, nicht wirklich gelungen...

Eintrag von John Rostill (vom 27.12.2008) (weitere Einträge von John Rostill)

Mal ganz abgesehen von der Primeligkeit gewisser Rosen im May'schen Werk: das Blindheitsmotiv ist ja wie geschaffen für die trivialliterarische Verarbeitung. Nie trieft es besser, als wenn ein Mädel im mannbaren Alter mit Blindheit geschlagen und also quasi zur Primel verdammt ist. Noch Reinhold Conrad Muschler lässt es da in seiner Schmonzette "Diana Beata" (1938) gehörig krachen. In der restaurativen Nachkriegs-BRD bewährte sich die absolute Buchgemeinschaftskompatibilität in diversen diesbezüglichen Neuausgaben (1957). Bemerkenswerter Weise ist es auch hier der Vater (allerdings nur der künftige Stiefvater), dem als Augenarzt die Heilung gelingt.
May kann in dieser Novelle von 1874 mehreren Leidenschaften frönen. Zu einen wäre da der Faible für das Maskieren; das findet sich hier bei der männlichen Hauptfigur und später bei den Trivialromanen der Münchmeyer-Ära, besonders in "Der verlorene Sohn". Der Zusammenhang von Dichten und Hochstapelei ist ja auch in der Hochliteratur thematisiert, wie z.B. in Thomas Manns "Felix Krull", durchaus selbstbespiegelnd. Bei May liegt der biographischen Kontext auf der Hand. Er hat seine menschliche Schwäche geradezu in die literarische Dimension hinein ausgelebt - und uns damit einen großen Gefallen getan! Sich selbst übrigens auch.
Zum zweiten verkauft May in dieser Geschichte einmal mehr seine stramm deutschnationalen Ansichten, hier allerdings im Gewande eines verklärten Preußentums im Zeitalter der schlesischen Kriege Friedrichs des Großen. Als Sachse musste er hier gewissermaßen über seinen eigenen landsmannschaftlichen Schatten springen, gehörte Sachsen doch zu den Verlierern.
May hat sich wiederum historische und militärische Kenntnisse verschafft und gab so der Geschichte trotz ihres an sich albernen Plots eine interessante Seite.

Eintrag von Rüdiger (vom 19.12.2006) (weitere Einträge von Rüdiger)

Karl May hatte es mit den Rosen, es gibt eine von Ernstthal, von Kahira, von Sokna, von Kairwan, vier titelgebende also; solche, die in Erzählungen oder Romanen nur vorkommen, ohne auch gleich im Titel zu stehen, wollen wir nicht mitzählen.

„Und der eine liebt die Rose, die der Himmel ihm beschert, und der andere all’ die kleinen Primelchen, die er find’t auf der Erd’“ sang Willy Millowitsch, Karl May liebte wohl beides, und der unnachahmliche vielsagende Kiekser, den der kölsche Sänger bei den Primelchen in seine Stimme brachte und damit so etwas wie eine wundervoll augenzwinkernde Menschlichkeit vermittelte, der steht in Karl Mays Gesamtwerk des öfteren mal zwischen den Zeilen, man muß ihn nur wahrnehmen.

Daß May hingegen (im Gegensatz zum doch sehr irdisch-realistischen Millowitsch) gelegentlich auch mal Primelchen zu Rosen erhob, dürfen wir voraussetzen. Das war dann der elfenbeinturmige Weltfremder-Schöngeist-Anteil in ihm. Ob er frühkindlich blind war, wissen wir ja nicht, man darf es ja mittlerweile auch kaum noch als möglich ansehen oder gar behaupten, ohne gleich Ärger zu kriegen, aber später ereilte ihn die temporäre partielle Blindheit sicher doch das eine oder auch andere Mal. Außerdem sind die Grenzen bekanntlich fließend, auch in der Botanik. Aus literarischer Vorzeit grüßt Dulcinea von Toboso.

Gleich die als seine erste Erzählung geltende hat also eine Rose im Titel, eine aus einem Ort mit zwei Silben, es wurden auch schon mal deren drei. Aber fünf (Hohenstein-Ernstthal, Herzogenaurach), das wär’ zuviel und sprengte die Sprachmelodie, obwohl, wenn ich so recht hineinhöre in den imaginierten Titel, hmhmhmhmhm, doch, das hat auch etwas, aber irgendwie wäre es doch einer zuviel.

Primeln stehen übrigens nicht irgendwo im Titel bei Karl May, das wär’ ja auch gemein jetzt. Man muß sich auch nicht so festlegen. Es gibt Rosen mit primeligen Anteilen und umgekehrt Primeln mit rosigen Anteilen, die Mischung macht’s, und bekanntlich ist das Aussehen aller Dinge bzw. ihre Wirkung auf den Betrachter je nach Beleuchtung durchaus variabel.

Inhalt (bar besserer Erinnerung unter Benutzung des Wiki, da sieh mal einer an):
Major sucht Offizier, Offizier liebt blindes Mädel, blindes Mädel liebt anderen, Offizier entführt blindes Mädel, blindes Mädel wird vom Papa operiert, sieht wieder und kriegt den, den sie haben wollte. Vorhang.

Es gibt eine Lesung dieser Erzählung auf CD (Gunther Emmerlich).


Rezension schreiben bzw. bearbeiten
 
AUS DUNKLEM TANN (237-aktuell))
KARL MAY AUF SÄCHSISCHEN PFADEN (3-aktuell))
KARL MAY AUF SÄCHSISCHEN PFADEN (2)
KARL MAY AUF SÄCHSISCHEN PFADEN (1)

AUS DUNKLEM TANN (237-aktuell))
AUS DUNKLEM TANN (234)
AUS DUNKLEM TANN (229)
AUS DUNKLEM TANN (224)
AUS DUNKLEM TANN (219)
AUS DUNKLEM TANN (209)
AUS DUNKLEM TANN (199)
AUS DUNKLEM TANN (184)
AUS DUNKLEM TANN (174)
AUS DUNKLEM TANN (164)
AUS DUNKLEM TANN (154)
AUS DUNKLEM TANN (144)
AUS DUNKLEM TANN (134)
AUS DUNKLEM TANN (124)
AUS DUNKLEM TANN (114)
AUS DUNKLEM TANN (104)

AUS DUNKLEM TANN (104)
AUS DUNKLEM TANN (94)
AUS DUNKLEM TANN (84)

Der Waldkönig (1-einzige))
Der Waldkönig (2)
Unter den Werbern (1-einzige))
AUS DUNKLEM TANN (1)
DIE ROSE VON ERNSTTHAL (1-einzige))
Abenteuer in Sachsen (1-einzige))
Die Rose von Kairwan (1)