Titelbild
i Login
anonym
Druckansicht Hilfe
Icon
Login
Icon
Start
Icon
Verlage
Icon
Texte
Icon
Bände
Icon
Reihen
Icon
Extras
Forum
Forum
Icon
Gästebuch
Wiki
Wiki
Impressum
Impressum
Logo Karl-May-Verein

< zurück zum Text

Text-Rezensionen

zum Text: Sonnenscheinchen

Lesevergnügen 1 Punkt 1 Punkt 1 Punkt 1 Punkt kein Punkt
Information über Land und Leute 1 Punkt 1 Punkt 1 Punkt kein Punkt kein Punkt
Biografische Bedeutung 1 Punkt 1 Punkt 1 Punkt kein Punkt kein Punkt


Eintrag von JamesDean (vom 26.6.2009) (weitere Einträge von JamesDean)

die beste der späten dorfgeschichten... wenn man die biografischen bezüge rausnimmt, bleibt aber trotzdem nicht sehr viel über...

Eintrag von Helmut (vom 5.12.2007) (weitere Einträge von Helmut)

Nein, nein, man braucht um die Geschichte zu verstehen, keine "Ebenchen einziehen, Märchengroßmütterle's finden, exerzierende Väterchen-Söhnchen-Beziehungskistchen entlarven" (leicht von mir abgeändertes Zitat); sondern nur ein anderes "Geschichtchen" erzählen.
Es war im Jahre 1903, der mittlerweile nicht nur an Jahren gealteter Schriftsteller Karl May führte seit etlichen Jahren gegen die Verlegerswitwe Pauline Münchmeyer und gegen den Verleger Adalbert Fischer einen (bzw. mittlerweile ein Anzahl) quälenden Prozess. In diesem Prozess wollte May zweierlei erreichen, und damit eigentlich Unmögliches.
Erstens ging es ihm darum zu beweisen, dass er vom Verlag Münchmeyer um sein Recht (und sein Einkommen) über Jahrzehnte hinweg betrogen worden war, da der Verlag ihm völlig falsche Auskünfte (und damit Geld) über den Absatz seiner Bücher gegeben hatte.
Und dann waren da noch die Angriffe (ausgerechnet) von katholischer Seite, die über "abgrundtiefe Unsittlichkeiten dieser Machwerke" herfielen, nachdem sie herausfanden, dass May der anonyme Autor war. Durch die jahrzehntelange Schule des bigotten Hausschatzes gegangen, war er mittlerweile schon fast selbst davon überzeugt, dass diese "Stellen" von anderer Hand stammen müssten.
Diese beiden, eigentlich widersprüchlichen Ziele wollte er vor Gericht (und teilweise auch nicht mal mit guter juristischen Unterstützung) durchsetzen.

Und jetzt glaubte er sich am Ziel, er hatte das Hauptsacheverfahren gewonnen und es hatte einen Vergleich gegeben. Einen Vergleich, der für ihn besser als für den Gegner aussah.

Für diesen Vergleich sollte er nun eine Reihe seiner Geschichten dem Verlag A. Fischer zum Abdruck überlassen. Er wählte einen Teil seiner Dorfgeschichten (als Mays Erstlingswerke) aus, wohl weil diese noch nicht in Buchform erschienen waren. Allerdings schrieb er unter der Hand noch zwei neue dazu, die erste und die letzte in dem Buch.

Die erste nannte er "Sonnenscheinchen", ein Titel der, wie er dachte, auf die jetzige Situation hervorragend passte. Ja, denn er glaubte dieses "Sonnenscheinchen" am Horizont zu sehen, die seine Zukunft auf einmal wieder heller erscheinen liess.
Zum Glück, möchte man fast sagen, nur "Sonnenscheinchen", denn dann musste die Enttäuschung, als diese Hoffnung wieder zusammen fiel, nicht gar so groß sein.

Ach ja und viel von seiner jetzt im Vordergrund stehender pazifistischer Grundhaltung steckt in der Geschichte. So wird der Bösewicht (wie früher in den "Gewaltgeschichten") nicht endgültig erledigt, sondern muss "nur" auswandern und zwar nach Amerika, dessen "Befriedung" dann erst 5 Jahre später (in Winnetou IV) erfolgte.

Helmut

Eintrag von Blechmops (vom 27.11.2007) (weitere Einträge von Blechmops)

Manchmal klingen Sie tatsächlich wie Märchen - die Geschichten des Herrn May.

Da rennt also das Waldröschen, sorry - ich meine natürlich das Sonnenscheinchen zusammen mit dem Majörle übers Ländle in's Dörfchen. Wer's mag...

Das Geschichtchen ist so dünn, dass das biografienverseuchte Lerserle zunächst einmal Ebenchen einzieht, Märchengroßmütterle's findet, exerzierende Väterchen-Söhnchen-Beziehungskistchen entlarvt und am Endle feststellt, dass die Auswanderles zu 80-90%'chen feige, ihr Heimatle verratende Betrügerchen waren.

Wichtig aber ist für Autorchen und Leserchen:
Engelchen siegen aber am Endle über Teufelchen.


-----------------------------------

Sie sind die wahren Anarchisten
lieben das Chaos räumen ab
kennen keine Rechte
keine Pflichten
noch ungebeugte Kraft
massenhaft
ungestümer Stolz

Gebt den Kindern das Kommando
sie berechnen nicht
was sie tun
Die Welt gehört in Kinderhände
dem Trübsinn ein Ende
wir werden in Grund und Boden gelacht
Kinder an die Macht.



Eintrag von Rüdiger (vom 13.3.2006) (weitere Einträge von Rüdiger)

Allerliebstes Geschichtchen, bemerkte seinerzeit gar Verleger Adalbert Fischer, und Recht hatte er. Was einem da schon auf den ersten Seiten an tiefer Menschlichkeit, Abgeklärtheit, Weisheit, an großem Herzen und friedlich-entspanntem Gemüt entgegenkommt, das ist schon bemerkenswert.

Und das kleine Mädchen, das der Erzählung den Namen gibt, ist ja wirklich zum Liebhaben, und der warmherzige Autor schildert es mit großer Anteilnahme und Feinfühligkeit, bei Tischgebet und Klößen noch schalkhaft humorvoll, später bei „Aber das Kind fühlte …“ usw. mit packender Ernsthaftigkeit. Auch die Szene, in der es der Negativ-Figur der Geschichte ans Gemüt geht, vermag anzurühren.

Alles ist ein Spiel, kann man der Geschichte (unter anderem) entnehmen. Ob Wund-Verband oder Uniform, bei Klein und Groß, es ist alles eins.


Rezension schreiben bzw. bearbeiten
 
Deutsche Erzählungen (1-einzige))
AUS DUNKLEM TANN (237-aktuell))
AUS DUNKLEM TANN (237-aktuell))
AUS DUNKLEM TANN (234)
AUS DUNKLEM TANN (229)
AUS DUNKLEM TANN (224)
AUS DUNKLEM TANN (219)
AUS DUNKLEM TANN (209)
AUS DUNKLEM TANN (199)
AUS DUNKLEM TANN (184)
AUS DUNKLEM TANN (174)
AUS DUNKLEM TANN (164)
AUS DUNKLEM TANN (154)
AUS DUNKLEM TANN (144)
AUS DUNKLEM TANN (134)
AUS DUNKLEM TANN (124)
AUS DUNKLEM TANN (114)
AUS DUNKLEM TANN (104)

AUS DUNKLEM TANN (104)
AUS DUNKLEM TANN (94)
AUS DUNKLEM TANN (84)

AUS DUNKLEM TANN (1)
Erzgebirgische Dorfgeschichten (1)
Das Ross der Himmelsphantasie (1-einzige))
ERZGEBIRGISCHE DORFGESCHICHTEN (1-einzige))
Der Dukatenhof (1)
Erzgebirgische Dorfgeschichten (1-einzige))
Der Dukatenhof (1)
Der Dukatenhof (1)
Erzgebirgische Dorfgeschichten Band I (1-einzige))
Erzgebirgische Dorfgeschichten 1 (1)