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Text-Rezensionen

zum Text: HADSCHI HALEF OMAR, DIE VORGESCHICHTE ZU KARL MAYS REISEERZÄHLUNG DURCH DIE WÜSTE

Lesevergnügen 1 Punkt 1 Punkt 1 Punkt 1/2 Punkt kein Punkt
Information über Land und Leute 1 Punkt kein Punkt kein Punkt kein Punkt kein Punkt
Biografische Bedeutung 1 Punkt kein Punkt kein Punkt kein Punkt kein Punkt


Eintrag von Rüdiger (vom 7.9.2010) (weitere Einträge von Rüdiger)

Neu ist der Text ab S. 289, alles davor steht gleichlautend in "Die Oase des Scheitans".

Was ist mir so ab S. 289 aufgefallen:

Wenn Kastners Ich-Erzähler von seinem christlichen Glauben spricht, wirkt es ein wenig floskelhaft, eher wie eine Worthülse. So wie es halt auch wirkt wenn zahlreiche andere Leute davon sprechen. Bei Karl May klingt es anders. Glaubwürdiger, nachvollziehbarer, 'gefüllter'.

May ist May, und Kastner ist Kastner. Nüchterner, uninspirierter. Noch einmal: May ist May.

Dieses dem Namen Kara Ben Nemsi ständig angehängte "el Zagal" bewirkt hauptsächlich eines: es nervt.

Halef gibt "lustige Begebenheiten aus seinen früheren Jahren zum Besten" (S. 305), er ist bei Karl May indes weder Witzfigur noch Komiker, auch nicht Alleinunterhalter, und auf S. 309 steht ja richtigerweise "Das Leben in der Wüste ist hart und unbarmherzig und schon die kleinsten Kinder haben das zu lernen."

Auch ist der Humor Mays ein anderer als der Kastners; über die vermeintliche Nachbarschaft des Sauerlandes mit Sachsen hätte weder May noch Kara Ben Nemsi gelacht.

Halef ist nicht begriffsstutzig. Daß er auch nach mehrmaliger Erklärung eines Effekts noch von Zauberei spricht (S. 340), paßt nicht zu ihm.

Offenbar von allen guten Geistern verlassen war Kastner, als er Halef einem zu Verhörenden Folter grauenhaftester Art androhen und Kara Ben Nemsi das gutheißen und entsprechend 'mitspielen' ließ.

Immens viel Action, regelrechte Überfrachtung mit effektvoller äußerer Handlung. Das mag gelegentlich reizvoll sein, wie im Sklaventunnel mit den Fallgruben oder auf der 'Insel des Sturms', paßt aber atmosphärisch natürlich überhaupt nicht als "Vorgeschichte" von "Durch die Wüste", dort entwickeln sich die Handlungsstränge ja erst einmal in aller Ruhe und erzählerischen Gemächlichkeit ...

Hübsch die Sache mit dem "Gemüt einer Frau" auf S. 385. Ebenso das eingeflochtene Gruß-an-den-Verleger - Privatissimum.

Hübsch auch am Ende die Idee, Kara Ben Nemsi habe seinerzeit eine Verfügung erwirkt, diese Erzählung dürfe erst "in sehr vielen Jahren" erscheinen ...

Aber insgesamt ist zu konstatieren, daß die Bemerkungen auf S. 385 über Schriftsteller, Stimmungen und Buchstaben, über Gefühl und Enttäuschung richtig sind. Sehr richtig.

Eintrag von Helmut (vom 15.11.2010) (weitere Einträge von Helmut)

Da besorgt man sich die "grüne Sonderausgabe" dieses Bandes, weil man ja auch ein wenig Sammler "spielt", und für solche ist da ja schließlich gemacht.
Eigentlich müsste man ja dann diesen Band ins Regal stellen, denn nur ungelesen behält (und bekommt) er ja den richtigen "Sammlerwert".
Aber dann überwiegt doch die Neugier (die "normale" Ausgabe habe ich mir (natürlich) nicht gekauft, weil eigentlich interessiert mich dieser Band ja nicht.), und ich beginne ein wenig zu lesen, dass bißchen kann ja dem Band nicht schaden.
Und dann steht am Anfang wirklich eine (mehr oder weniger) plumpe May-Nachahmung, so was habe ich ja noch nie leiden können ...
Und der Kara (ben Nemsi) ist auch noch so fürchterlich besserwisserisch (allein, dass er jetzt auch noch erklären muss, dass "Nemsi" eigentlich Österreicher heißt, als ob das ein Rolle spielen würde, und außerdem heißt ja das slawischen "Nemetsch" ja auch Deutscher, und davon kommt ja wohl Nemsi ...
Und der Halef ist natürlich nie im Leben der Halef, denn ich so kenne und liebe ...
Und wie man meint, dass man vor dem Band 1, wo ja die beiden Hauptfiguren in geradezu idealer (jedenfalls nicht verbesserungswürdiger Form) dem Leser vorgestellt bzw. nahe gebracht werden, noch ein "anderes" Kennenlernen voranstellen zu müssen meint (als ob so etwas (im Mayschen Kosmos) fehlen würde), also so etwas werde ich nie verstehen, und will es auch nie verstehen ...

Also, Gründe genug das Lesen gleich zu Beginn abzubrechen, und das Buch als fürchterlich und entsetzlich und völlig daneben abzutun (und außerdem ist ja auch das Deckelbild hässlich), doch ...
merkwürdigerweise habe ich weiter gelesen, und zwar bis zum Ende; und was soll ich sagen, es hat einfach (trotz alledem) Spaß gemacht, das Lesen; und mehr kann man (und will ich) auch auch gar nicht zu dem Buch sagen/schreiben. Außer vielleicht noch, dass das (das Spaß haben/machen) ja vielleicht doch gar keine so geringe Rolle beim Lesen spielt.
Und so habe ich jetzt zwar ein "schon gelesenes" reines Sammlerobjekt, aber irgendwie war es das wert.

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HADSCHI HALEF OMAR (1-einzige))
HADSCHI HALEF OMAR (1-einzige))