Text-Rezensionen
zum Text: Rache, oder Das erwachte Gewissen
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Eintrag von Rüdiger (vom 19.12.2006) Ob die Geschichte „Das Gewissen“ (oder auch "Rache oder Das erwachte Gewissen", ohne Komma übrigens) von Karl May ist, darüber ist man sich nicht einig. Auch ich konnte mir bei der Lektüre kein klares Urteil bilden. Am Beginn der Erzählung hatte ich den Eindruck, Nein, das ist er nicht, er fängt seine Geschichten nicht so abrupt an, ist nie so gleich mittendrin in Handlung und Dialog, und vor allem: ich hatte erst einmal gewisse Verständigungsschwierigkeiten, wovon reden die da, was meint er, worum geht’s, und das geht mir bei Karl May sonst nie so, da ist sonst durchweg eine derartige „Wellenlänge“, dass ich normalerweise sofort im Bilde bin, „mitschwinge“. Hier zunächst also nicht, später aber schon, und der Stil erinnert im weiteren Verlauf denn doch an unsern guten Karl, auch Motive und Figuren. Am Ende dann wieder der Eindruck wie vom Anfang, die Sache geht irgendwie doch recht holterdipolter zu Ende, wieder nicht so recht Mays Handschrift, wie auch die Einteilung in die vielen Kurz-Kapitel bzw. Textabschnitte. Es kann natürlich gut sein, dass er ganz am Anfang seiner Laufbahn, und die Geschichte ist ja sehr früh datiert, noch teilweise anders schrieb als später. Keineswegs auszuschließen. Ja, wie nun. Ich weiß es nicht. Lassen wir’s offen, wie so vieles, das offen zu bleiben verdiente. Enthalten ist die Geschichte in Band 72, „Schacht und Hütte“. |
