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zum Text: Die wilde Rose, Anfang: "Es glänzt der helle Thränenthau..."

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Biografische Bedeutung 1 Punkt 1 Punkt 1 Punkt 1 Punkt kein Punkt


Eintrag von Rüdiger (vom 20.6.2008) (weitere Einträge von Rüdiger)

Es glänzt der helle Thränenthau
In Deinem Kelch, dem todesmatten;
Du sehnst Dich nach des Himmels Blau
Hinaus aus düstrem Waldesschatten.
Es rauscht der Bach am Felsenspalt
Sein melancholisch Lied.
Hier ists so eng, hier ists so kalt,
Wo nie der Nebel flieht.

Du meine süße Himmelslust,
O traure nicht und laß das Weinen!
Dir soll ja stets an treuer Brust
Die Sonne meiner Liebe scheinen.
Drum schließe Deine Augen zu,
Worin die Thränen glühn.
Ja, meine wilde Rose, Du
Sollst nicht im Wald verblühn!

Je nun …es kommt indes auch vor, dass das Auge des Betrachters sich irrt. Gelegentlich gar aus Eigennutz.

Eine gewisse Mattheit kann durchaus zur Persönlichkeit gehören, und gegen Tränen spricht auch nichts. Vielleicht projiziert der Betrachter Dinge, wohin sie nicht gehören. Vielleicht sehnt er sich selber nach des Himmels Blau und empfindet den Waldesschatten als düster, während es der Rose ganz gut damit geht …Und der Bach bzw. sein Lied ist ganz gewiß nicht melancholisch, es ist immer der Mensch, der die Wertungen hineinbringt. Und mit den Temperaturen und Temperamenten ist es auch so eine Sache („Für mich ist ja immer interessant ob nun die Temperatur das Temperament bestimmt oder das Temperament die Temperatur, wie sehen Sie das ?“ – Hanns Dieter Hüsch)

Ob es nun gerade die Liebe des Betrachters ist, was die kühle Rose sich wünscht und ergo als derart sonnige und / oder hilfreiche Angelegenheit empfinden wird, darf getrost dahingestellt bleiben. In diesem Sinne ist auch die letzte Zeile bzw. deren hinzugedachter Subtext (als eine von mehreren Möglichkeiten) interessant, sollst nicht im Wald, sollst bei mir zuhause verblühen …

Lasse er, je nach Lage der Dinge, die Wesen da wo sie hingehören ...


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