Eintrag von Rüdiger (vom 18.1.2006) (weitere Einträge von Rüdiger)
Der dritte Band spielt (nach Abstechern nach Sachsen und Nordafrika im zweiten) wieder im „Wilden Westen“. Reizvoll ist immer das Motiv „Old Shatterhand in den Städten“, was hier gleich wieder mehrmals vorkommt. In Bezug auf die Judith Silberstein – Figur gibt uns der Autor mal zumindest einen Hauch erotischer Spannung, aber auch eher nur zwischen den Zeilen. Überhaupt: irgendwie gefällt ihm die Frau, trotz allem, da kann er mir erzählen was er will.
Gegen Ende des Bandes (vorher erleben wir noch eine reizvolle Kutschfahrt der besonderen Art) kommt der Ich-Erzähler in einer reizvollen Szene bei der Bestrafung bzw. „Erziehung“ eines mißliebig gewordenen Advokaten in Selbstjustiz recht anarchisch daher, wie überhaupt der Hang zur Großspurigkeit in dieser Trilogie immer wieder stark durchkommt. (Nicht jedem bekommt später Ruhm unbedingt gut.)
Der Schlussabschnitt mit der ach so heilen Welt im Heim ist furchtbar kitschig, hier bedient May eine frömmelnde Moralinsäuernis, die er selber später im „Silberlöwen“ gekonnt ironisieren sollte.
Insgesamt sind die drei Bände für mich eines der schwächeren Werke Mays, mit einigen Höhepunkten. Ich habe den Eindruck, der späte Erfolg ist ihm etwas zu Kopf gestiegen, und er fabuliert allzu bedenkenlos und oft auch etwas uninspiriert darauf los.
Eintrag von jimmydean (vom 18.3.2005) (weitere Einträge von jimmydean)
auch im dritten band der "satan und ischariot"-trilogie ist may weit von seiner höchstform entfernt, insgesamt ist der band aber doch etwas zusammenhängender ausgefallen als "krüger bei"...
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