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Text-Rezensionen
zum Text: Wasserrast auf dem Marsche
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Eintrag von Rüdiger (vom 14.8.2005) (weitere Einträge von Rüdiger)
Es läßt einem schon das Herz aufgehen, was Karl May aus einer kleinen Auftragsarbeit zu einem banalen Bildchen zu machen imstande war.
Als am Anfang die Boten-Ursel die Kriegsspielerei für echt hält, entsprechend Wirbel macht und Erschrockenheit auslöst, gleich darauf der Ortsdiener-Sepp den Irrtum aufklärt und die Jungens veranlasst, sich, wieder ganz beruhigt und entspannt, das Spektakel aus sicherer Entfernung anzugucken, bedauert man fast, dass es offenbar nur ein kurzer Text werden sollte. Was hätte Karl May sonst noch daraus gemacht, eine Spannung aufgebaut, den Leser im Unklaren gelassen, den Ortsdiener-Sepp erst nach ca. 50 Seiten sich steigernder Spannung auftreten lassen…
Aber auch so hat die kleine Geschichte einen ganz eigenartigen Reiz. Ich erinnere mich an eine der Erzgebirgischen Dorfgeschichten, da war es ähnlich, „Alles ist ein Spiel“ war auch da nach meinem Empfinden seine Botschaft, als Kinder sich kriegerisch kostümierten und ein bisschen Soldatentheater spielten.
Bei dem Satz „Der Sepp hat oft den Erzählungen seines Vaters gelauscht; er hält sich also für einen Wissenden und setzt nun seinen Stolz darein, den andern die Absichten der deutschen und französischen Armee zu erklären“ mußte ich so an den einen oder anderen denken, allerdings ohne irgend jemand von ihnen irgendwie herabsetzen zu wollen. Es ist doch ganz natürlich, jeder weiß etwas, und keiner weiß alles.
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