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Reihe-Rezensionen

Reihe: BUCHERS SAMMELSURIUM

Verlag: Verlag J.C.Bucher

Eintrag von Rüdiger (vom 18.11.2011) (weitere Einträge von Rüdiger)

„Karl May in Bildern“, das dürfte vermutlich einfach so gemeint sein, wie es da steht ...

Mir ging indes heute beim Durchblättern des netten kleinen Bandes (des Orientbandes der zweibändigen ‚Reihe‘) eine [seitens der Herausgeber wie gesagt vermutlich nicht beabsichtigte] andere Bedeutung dieses Titels durch den Kopf ...

Karl May bringt [in seinen Texten] Bilder für Dinge, für Sachverhalte ...

[Konkrete] Beispiele [aus dem Band]:

1) Begegnung mit Abrahim Mamur in den Ruinen von Baalbek. Steht für Begegnung mit sich selbst, der „geborene Verbrecher“ (ich halte das übrigens im Grunde genommen nicht für eine Beleidigung, sondern in angemessener Unaufgeregtheit für eine recht zutreffende Einschätzung ... es heißt ja nichts anderes als daß von den Veranlagungen her ein solcher Weg eine gewisse Wahrscheinlichkeit hatte begangen zu werden ...) trifft den Verbrecher großen Stils, der er hätte werden können ... Konfrontation ... [mit dem eigenen Innern.] Kampf, Überwindung, Läuterung ...

2) Das Mitgefühl mit dem Bettler, dem Kara Ben Nemsi (in den Schluchten des Balkan) Essen und Trinken bringt, wird mißbraucht ... das Objekt des Mitgefühls erweist sich als Mitglied einer Mörderbande ... Umwertung von Werten, durch Erkennen, Durchschauen von Illusionen ... An herkömmlichen Maßstäben sich orientierend, ist man halt des öfteren auf dem „falschen Dampfer“ ... das wird sehr gut deutlich, als der barmherzige Geber da sich über das Lager beugt und von umklammernden Fingern gewürgt und hinabgezogen wird ...

Es ist reizvoll, die Büchlein zu durchblättern, sich anhand der kleinen Texte und Bilder an Szenen aus den Werken Mays zu erinnern, und dabei vielleicht [wie oben geschildert] Dinge neu wahrzunehmen, oder unter anderen, zusätzlichen Aspekten zu sehen ...


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