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Band-Rezensionen

Band: Im Reiche des silbernen Löwen IV. Band

Verlag: Karl-May-Verlag Bamberg · Radebeul
Reihe: KARL MAY · FREIBURGER ERSTAUSGABEN

Eintrag von Rüdiger (vom 6.12.2006)

Der Text des Anhangs dieses Bandes (zu Inhaltlichem, was das eigentliche Buch betrifft, siehe Text-Rezension) ist so schön und, wahrlich, hochinteressant, dass man zweierlei schmerzlichst bedauert: des brillanten Verfassers (Herausgeber Roland Schmid) allzu vorzeitiges Ableben, das eine nie geschlossene Lücke hinterließ, sowie die Tatsache, dass die Korrespondenz zwischen May und Fehsenfeld, so wie hier, bislang nur bruchstückhaft vorliegt.

Karl May hatte tatsächlich vor, mehrere Bände Winnetous Testament, Aufzeichnungen Kara Ben Halefs sowie „Im Jenseits“ zu schreiben. Aber auch in dieser Hinsicht unverrichteter Dinge ist sein Leben & Werk vollendet, einer der schönsten Sätze des erstaunlichen R. Schmid lautet in diesem Zusammenhang, wirklich wunderbar: „Der Kolportage-May, der Reiseerzähler May und der Surrealist und Symbolist May, sie sind ein und derselbe in drei mit Notwendigkeit aufeinander folgenden Stadien einer – mit Goethe zu sprechen – als ‚Entelechie’ so und nicht anders programmierten Existenz.“ Dafür könnt’ ich ihn posthum umarmen.

Und auch mit „es ist nicht ausgeschlossen, dass Karl May selber duch seine Wortwahl ganz bewusst Verwirrung und Unklarheit und damit gleichzeitig Mehrdeutigkeit herausfordern und bewirken wollte“ verrät R. Schmid hohe Einfühlsamkeit in Sachen schreibender Sonderlinge und hebt sich erfreulichst ab von unverständigen Glättern, Einebnern, Alles-Erklären-Wollern usw., denen wirkliches Verständnis für ihren Autor letzten Endes offenbar völlig abgeht.


 
Auflage: 1 (einzige)
Auflage: 1 (einzige)
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