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Band-Rezensionen

Band: AM MARTERPFAHL

Verlag: Karl-May-Verlag Bamberg · Radebeul
Reihe: KARL MAY's GESAMMELTE WERKE

Eintrag von Rüdiger (vom 4.2.2005)

Dieser Band enthält die wesentlichsten „Prozess-Schriften“ Karl Mays: „Ein Schundverlag“ (1905), „Ein Schundverlag und seine Helfershelfer“ (1909) und „An die 4. Strafkammer des Königlichen Landgerichtes III in Berlin“ (1910/11) sowie Erläuterungen von Christoph F. Lorenz zu Hintergrund und Entstehungsgeschichte.

Ein gespenstisches Dokument ist die „Rudolf-Lebius-Liste“ (S. 281 ff.), sie beginnt mit den Worten „Die Zeichen und Abkürzungen in dieser Liste haben folgende Bedeutung: G = gewissenlose Behauptung, W = wissentliche Unwahrheit, also Lüge, A = absichtliche Fälschung, Raff. = raffinierte Bosheit, Inf. = Infamie.“

Dann folgen 13 Seiten mit 239 Punkten, die alle entsprechend zugeordnet werden. Es gibt auch Mehrfachzuordnungen, so wird Punkt 239 gleich mit „W, Raff., Inf. usw. usw.“ kommentiert.

Am Ende heißt es fettgedruckt: „Diese Liste wird fortgesetzt“, und dann noch: „Diese Liste enthält nur die augenfälligsten Unwahrheiten, Erdichtungen usw. des Herrn Lebius. Nicht stark hervortretende Winkelzüge, Pfiffigkeiten usw. wurden weggelassen.“

Wenn man als außenstehender Dritter beobachtet, wie sehr sich jemand in etwas verrennen kann und wie makaber aufgrund von Verletztheit und Wut er reagiert, kann das einen schon sehr kurios anmuten und zum Kopfschütteln veranlassen (gelegentlich auch zur Selbsterkenntnis).

- siehe auch die Einzelrezensionen zu den enthaltenen drei Texten -


 
Auflage: 20