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Band-Rezensionen

Band: Kong-Kheou das Ehrenwort

Verlag: Weltbild Verlag Augsburg
Reihe: KARL MAY KLASSIKER IN ILLUSTRIERTEN AUSGABEN [weltbild]

Eintrag von Merhameh (vom 16.3.2005) (weitere Einträge von Merhameh)

"Ihr seid die Träger des nationalen Gedankens auf den Hochschulen, die den prometheischen Funken des Nationalgefühls auf die kommenden Geschlechter übertragen!" (Bismarck, 1891)

Als May im Jahre 1888 seine Erzählung für die Jugendzeitschrift "Der gute Kamerad" schrieb, hatten sich die ehemals rebellischen Burschenschaften der preußischen Führung untergeordnet und angepasst. Jahre vor der Satirezeitschrift "Simplicissimus" karikiert der Autor die Entartung des Studentenwesens und die wilhelminische Gesellschaft auf höchst liebenswürdige Art.

Der Methusalem, ein gescheiterter aber finanziell unabhängiger Student, reist nebst seinem Diener (Wichsier) und Neufundländer in das ferne China, um die verschwundene Familie und den Besitz seines immigrierten Nachbarn ausfinding zu machen. Begleitet wird er von dem Sohn seiner Vermieterin, der nach einem verschollenen Onkel sucht. Komplettiert wird die skurrile Reisegesellschaft durch einen "sprachgewandten" Schiffskapitän und einem in Hongkong gestrandeten Holländer. Sämtliche Personen, alle Zerrbilder der europäischen Gesellschaft, betreten, beladen mit den damals herrschenden Vorurteilen, das Land. Während der Weiterreise ins Landesinnere gerät das Klischee jedoch ins Wanken. Viele der vorher behaupteten und angenommenen Tatsachen verkehren sich ins Gegenteil. Der Leser wird gezwungen, sich ein eigenes Bild zu machen und nachzudenken.

Ich meine, dass Karl May bereits mit dieser Erzählung, nicht wie oft behauptet wird erst nach der Jahrhundertwende, mit seiner Meinung gegen den Strom des Zeitgeistes schwamm. Die humoristische Grundtendenz der Erzählung verdeckt geschickt die eigentliche Intention des Autors.

Merhameh

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Auflage: 1