Titelbild
i Login
anonym
Druckansicht Hilfe
Icon
Login
Icon
Start
Icon
Verlage
Icon
Texte
Icon
Bände
Icon
Reihen
Icon
Extras
Forum
Forum
Icon
Gästebuch
Wiki
Wiki
Impressum
Impressum
Logo Karl-May-Verein
< zurück zum Band

Band-Rezensionen

Band: Weihnacht

Verlag: Weltbild Verlag Augsburg
Reihe: KARL MAY KLASSIKER IN ILLUSTRIERTEN AUSGABEN [weltbild]

Eintrag von Rüdiger (vom 29.11.2006) (weitere Einträge von Rüdiger)

In idealer Weise beschäftigt sich das Vorwort dieses Bandes mit Leben und Werk Karl Mays, spezifisch auf den vorliegenden Roman bezogen. Das ist leider nicht bei allen Weltbild-Bänden der Fall, oft wird man sonst an dieser Stelle mit allerhand entbehrlichem und sekundären Faktenwissen zugetextet.

Bestsellerautor war Karl May 1897, als er dieses Buch schrieb. Und „hochinteressant“ sei eine seiner Lieblingsvokabeln gewesen, merkt Augustin an. Nun, mal wieder eine Gemeinsamkeit. Seinem armen Verleger redete er sogar in Sachen Einbandgestaltung, Abbildungen usw. hinein. Ja, so Leut’ sind so.

Daß der Roman, der in sehr kurzer Zeit entstand, außerordentlich gelungen ist, darin sind sich die Fachleute, oder, sagen wir besser: May-Freunde und –liebhaber, meistens einig. Auch Augustin sieht es so.

Weihnachten war für Karl May, aufgrund einiger düsterster Erinnerungen, eigentlich eine Art Alptraum. Er hat versucht, diesen zu bannen, zu überwinden, immer gehofft, doch noch einmal ein angenehmes Weihnachten zu erleben bzw. sich mit diesem Fest als solchen aussöhnen zu können. Das spiegelt auch dieses Buch. Wobei das bewegende Fest dann bezeichnenderweise bei fernen Indianern in Eis und Schnee stattfindet, nicht etwa bei Glühwein und Pralinen oder Plätzchen nach Privatrezept in Sachsen.

Und unter der Fassade oder Pose des im späten Renommier-Erfolg sich sonnenden gründelt in diesem Buch über weite Strecken durchgängig spürbar der Abgrund, die Angst vor schmählichem Scheitern, alles auf Carpio projiziert, der natürlich auch eine der zahlreichen Spiegelungen des Autors ist.

Richtig bemerkt Augustin, dass Karl May oft die Diskrepanz zwischen echt empfundener Frömmigkeit und frömmelnder Heuchelei behandelt. Wobei gern übersehen wird, dass Karl May selber durchaus beides „drauf“ hatte. Auch der Prayer-Man ist, teilweise, eine Selbst-Spiegelung.

Im Anhang gibt es noch eine vollständige Fassung des hinlänglich bekannten Weihnachtsgedichtes, soweit von Karl May veröffentlicht, basierend auf den 14 mit leichten Veränderungen im „Verlornen Sohn“ enthaltenen Strophen und der für „Weihnacht“ hinzugeschriebenen.



Rezension schreiben bzw. bearbeiten
 
Auflage: 1