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Band-Rezensionen

Band: DER VERLORNE SOHN

Verlag: Bücherhaus Bargfeld
Reihe: KARL MAYS WERKE · HISTORISCH-KRITISCHE AUSGABE

Eintrag von Rüdiger (vom 16.8.2007) (weitere Einträge von Rüdiger)

Dieser Band enthält neben dem Schluß von „Sklaven der Arbeit“ und dem Beginn des Teils mit den Theater-Episoden auch jenes Kapitel „Ein Magdalenenhändler“, an dem sich einst Hermann Cardauns so besonders störte.

Das Kapitel spielt immerhin über weite Strecken im Bordell, allerdings geschieht außer lüsternen Blicken und einigen Küssen nichts entsprechend zu Erwartendes, und selbst bei einem etwas fatalen Satz, bei dem die Phantasie des Leser diesen auf allerhand Gedanken bringen kann, ist dem Autor nicht nachzuweisen, was er da nun genau gemeint hat ...

Hübsch ist, dass August Seidelmann, ebenso gewissen- wie charakterfreier bigotter Frömmler, auf S. 1365 von „Weitschweifigkeiten“ spricht, er habe keine Zeit zu solchen, und man möge sein Anliegen in möglichster Kürze vorbringen … Als habe Karl May jenen, die seine Texte von eben solchen "Weitschweifigkeiten" zu befreien müssen meinten, in prophetischer Voraussicht hier schon mal ein kleines Kuckucksei ins Nest gelegt …

Heilmann leidet wie sein Autor unter der Polizeiaufsicht, unter der er steht … Sein Autor bat noch in einem späten autobiographischen Text darum, eine solche möge ihn doch bitte nicht hinüber in die andere Welt begleiten …

Auch als Heilmann auf S. 1383 ein bißchen so etwas wie Liebe oder Geborgenheit sucht und einfach weggeschickt wird, wenn auch nicht wie im Fall von May von der Mutter, erinnert die Szene ganz genau daran: „Thu mir den Gefallen und geh!“ „Ja, ich werde gehen, Anna ! Du sollst meinetwegen keinen Zank haben. Mir ist’s, als ob ich soeben gestorben sei !“

Und weil er eine Uhr mitnimmt (die man ihm gibt), landet er unschuldig wieder im Gefängnis, und dann hören wir nicht mehr von ihm … Es wird immer gesagt, Karl May habe ihn „vergessen“, das muß aber keineswegs der Fall sein. Nicht jeder kommt aus der Haft so erfolgreich wieder heraus wie Heilmanns Autor.

Petermann gibt sich auf S. 1438 für einen Schriftsteller aus, der ein Buch über das Thema „Die Liebe in ihren socialen Beziehungen“ (und auch über die käufliche) schreibt …

Wir finden sehr viel Karl May in diesem Band, in mehrerlei Hinsicht. In GW Band 65 oder 74 suchen wir ihn eher vergeblich, zu arg ist er da zurechtgestutzt.


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Auflage: 1 (einzige)