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Band-Rezensionen

Band: DER VERLORNE SOHN

Verlag: Bücherhaus Bargfeld
Reihe: KARL MAYS WERKE · HISTORISCH-KRITISCHE AUSGABE

Eintrag von Rüdiger (vom 23.2.2006) (weitere Einträge von Rüdiger)

Zu Beginn des Bandes tritt Verleger Münchmeyer auf, in Gestalt des rücksichtslos-ausbeuterischen Verlegers Zimmermann. Hübsche Idee, zumal der selber das Werk dann verlegt und die doch recht deutliche Anspielung offensichtlich nicht gemerkt (oder nicht einmal gelesen) hat.

Beeindruckende, zu Herzen gehende Szenen im Gefängnis. Der Schwerverbrecher Bormann wird höchst menschlich geschildert. In der Bearbeitung steht nichts davon, Schurken haben halt für Otto Normal- und Durchschnittsleser böse zu sein, und mehr nicht. Karl May sah die Welt etwas differenzierter.

Was sich auch in der unverhohlenen Bigotterie- und Kapitalismuskritik zeigt. Die Seidelmänner sind nicht ausgestorben, sie leben noch heute.

Wir erleben eine Szene von gnadenloser Kindesmisshandlung, bei der es selbst einem Hartgesottenen nahezu körperlich unwohl werden kann. Und da das alles in Deutschland spielt und nicht in ferner Exotik, kann man wohl sagen, dass der „Verlorne Sohn“ Mays krassestes Werk ist.

In der zweiten Hälfte des Bandes gibt es Längen, aber da muß man durch; nur in der Originalfassung des Romans vermittelt sich die reizvolle Krassheit und die manchmal existenzialistisch anmutende Sicht der Dinge.


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Auflage: 1 (einzige)