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Band-Rezensionen

Band: Die Murenleni 1

Verlag: Weltbild Verlag Augsburg
Reihe: Weltbild Sammler-Edition

Eintrag von Rüdiger (vom 12.1.2006)

Der Tod des „Märchenkönigs“ Ludwig von Bayern führte zu einigen Kolportage-Ergüssen verschiedener Autoren, und auch Karl May und sein damaliger Verleger Münchmeyer sprangen auf diesen Zug auf.

Im Vorwort zu diesem Band (der Roman „Der Weg zum Glück“ liegt bei Weltbild in der leicht bearbeiteten Fischer-Ausgabe in acht Bänden vor, nur dieser erste Band enthält ein Vorwort) machen die Herausgeber gleich deutlich, dass sie davon ausgehen, dass Ludwig ermordet worden ist, hier ist ihnen m.E. zuzustimmen. Im Hinblick auf die vermeintliche Geisteskrankheit sprechen sie wörtlich von Lakaiengeschwätz, Fälschungen und Gefälligkeitsgutachten, so etwas gibt es durchaus heute noch.

Der „Weg zum Glück“ war Karl Mays letzter Kolportageroman, „Delila“ blieb Fragment. Daß die Dramatik um Ludwigs Tod außen vor bleibt, wie die Herausgeber schreiben, stimmt ja nicht ganz. Als der Wurzelsepp stirbt, ist ausdrücklich von den Ereignissen am Starnberger See die Rede, und ich meine ja zwischen den Zeilen deutlich herauszulesen, dass auch Karl May nicht an Freitod oder Unglück glaubt. - Auch darauf, dass der König in der Tat wohltätig war und gerne Künstler förderte, wird im Vorwort hingewiesen.

In Max Walther kann man eine Spiegelung Karl Mays sehen, in der Silbermartha unschwer auch Emma Pollmer erkennen.


 
Auflage: 1