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Band-Rezensionen

Band: DER ALTE DESSAUER

Verlag: Karl-May-Verlag Bamberg · Radebeul
Reihe: KARL MAY's GESAMMELTE WERKE

Eintrag von Davidfrachauge (vom 16.2.2010)

Also ich bin erst 14 und find diese Humoresken interessanter als sein gesamtes Spätwerk.

Eintrag von Rüdiger (vom 13.9.2008)

Es ist so schade, daß diese schönen grünen Bände bearbeitet sind !

Hermann Wohlgschaft weist in seiner unvergleichlichen Biographie mit Recht darauf hin, dass auch Karl Mays frühe Geschichten, Humoresken, wie auch diese Dessauer-Geschichten, unterschätzt werden, und dass da so manche Weisheit und Erkenntnis eingeflochten ist.

Es gibt nur keine vernünftige Buchausgabe, in der diese Dessauer-Geschichten gesammelt sind (von der vergriffenen der "Illustrierten Werke" der 'Edition Stuttgart' abgesehen), außer eben dieser, aber wenn man ein wenig vergleichliest, merkt man schon auf der ersten Seite, dass diese Ausgabe für einen ernsthaft an Karl May interessierten praktisch ausscheidet.

„zu Anfang des achtzehnten Jahrhunderts“ statt „zu Anfang des vorigen Jahrhunderts“ mag ja noch, mit Augen zudrücken und viel guten Willen, angehen, wobei es schon ein saftiges und unnötiges Zugeständnis an denkfaule Leser ist.

„in welchem man wohl allen möglichen Arten von Wild, selten aber einem Menschen begegnete“ ist augenzwinkernd, und, wenn man so will, witzig,

„in dem man wohl häufig einem Stück Wild“ vor dem Komma hingegen ist sprachlich unbeholfen (begegnet man einem Stück ?), und der kleine Witz mit dem offenen Plural beim Viehzeug gegenüber dem vermissten einzelnen Menschen ist weg.

„Diese Forstung war sogar ein wenig verrufen“, in der Bearbeitung steht einfach nur wieder „Der Wald“, das malt aber doch eine Stimmung aus, wenn man ein zweites Wort benutzt.

„sehr wohl proportionierten Glieder bequem in das duftende Gras ausgestreckt“ hier,
„wohlgebauten Glieder bequem ins Gras gestreckt“ dort, das ist ein Unterschied, Sprachmelodie, ick mach’ Dir kapott, hopplahopp und ratzdifatz.

„Seiner Kleidung nach musste man ihn für den Sohn nicht ganz armer Bürgersleute halten“ beinhaltet auch eine kleine Ebene mehr als „Seiner Kleidung nach musste er der Sohn nicht ganz armer Bürgersleute sein“, ob man etwas für etwas hält oder ob es so sein muß, das ist schon ein Unterschied.

„Seine vertrauenerweckenden offenen Züge waren schön zu nennen“ – „Seine Züge waren ebenmäßig schön“; Karl May light, sozusagen.

Und „gab dem jugendlich frischen Gesicht einen Ausdruck, den eine Salondame vielleicht als pikant bezeichnet hätte“ spielt auch gleichsam auf einer anderen Baustelle als „gab dem jugendlichen Gesicht einen gewinnenden Ausdruck“.

Ich habe lediglich EINE SEITE vergleichgelesen, und selbst auf dieser einen Seite gibt es noch zahlreiche weitere Änderungen, die hier gar nicht erwähnt wurden, die angeführten Beispiele sind nur eine bei weitem nicht vollständige Auswahl, von einer Seite von 542 vorhandenen.

Man gönne uns Karl-May-Freunden doch den 42-er Band im Originaltext. Gerade dieser Dessauer-Band ist ein solcher Exot innerhalb der Gesammelten Werke, dass eine Bearbeitung doch heutzutage wirklich keinen Sinn mehr macht. Den kaufen eh nur Insider, und die lesen wirklich lieber das Original.

*

Nachtrag: nicht in allen Geschichten des Bandes ist das Ausmaß der Textveränderungen so stark wie in den angegebenen Beispielen.


Eintrag von Helmut (vom 2.2.2005)

Dieses Buch gehört zu denen, die ich nie gelesen (geschweige denn gekauft) hätte, wenn nicht "Karl May" darüber stände.
Weder interessiert mich die (historisch falsch) verklärte Gestalt des "alten Dessauers", noch vermag ich dieser Art von "Soldatenhumor" etwas abzugewinnen.
Ich habe dieses Buch auf meiner "Literaturliste" gestrichen.


 
Auflage: 282
Auflage: 281
Auflagen: 281, 278, 272
Auflagen: 267, 261, 250, 245, 240, 235, 230, 215, 205, 195, 185, 175, 165, 155, 145, 135, 125, 115
Auflagen: 115, 105, 100