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Band-Rezensionen

Band: BRIEFWECHSEL MIT SASCHA SCHNEIDER

Verlag: Karl-May-Verlag Bamberg · Radebeul
Reihe: KARL MAY's GESAMMELTE WERKE

Eintrag von Rüdiger (vom 6.3.2010) (weitere Einträge von Rüdiger)

"KEINER HAT MICH SO VERSTANDEN WIE ER"

(ursprüngliche Fassung einer in veränderter Form, unter Mitwirkung eines Lektors / Co-Autors, 2009 in "Karl May & Co" erschienenen Buchbesprechung)

Mit Band 93 der „Gesammelten Werke“ ist innerhalb dieser Reihe eine weitere der in den letzten Jahren so zahlreichen erfreulichen Neuerscheinungen auf den Markt gekommen.

Karl May schrieb im Alter, seine Werke seien von Anfang an ‚symbolisch’ geschrieben, nun, das halte ich zwar für übertrieben, aber lesbar sind sie symbolisch bzw. mehrebenig, von Anfang an, das stimmt schon. Schneiders Bilder seien May „wie eine Visualisierung eigener innerer Konflikte und Entwicklungen“ erschienen, lesen wir im hochinteressanten Vorwort (S. 7). - Der Kontakt zwischen May und Schneider kam laut E.A. Schmid (Fußnote S.8) über das in der Tat sehr gelungene Schneider-Bild „Das Gefühl der Abhängigkeit“ zustande.

Die „Heldentaten der Mayschen Kraftmenschen, ihr archetypischer Kampf zwischen Gut und Böse“ habe Schneider besonders fasziniert, lesen wir auf S.9, nun, ich denke, auch Schneider wird sich darüber im Klaren darüber gewesen sein, daß dieser Kampf eher einer im eigenen Innern ist als [dr]außen in der Welt, und daß die „Kraftmenschen“ eher Anteile von Menschen sind als wirkliche Individuen. Sehr richtig heißt es auf S.11, May habe die „Dualität des Daseins“ erkannt, „speziell in der eigenen Biografie wie auch generell“, und dies gelange in Schneiders Chodem-Gemälde zur Visualität; eine Erlösung des Menschen sei „nur durch eine schonungslose Konfrontation“ mit den „Tiefen der Seele“, den „dunklen Schatten“, zu erreichen, und eben dies sei die Botschaft Mays wie Schneiders. So ist es.

Profaner betrachtet, war die May-Schneidersche „Symbiose“ eine Art Geschäft auf Gegenseitigkeit, für Schneider ebenso künstlerische Herausforderung wie einträgliches Geschäft, für May Aufwertung des eigenen Schaffens, eine Art Werbung auch, zumindest stellte er sich das so vor, es ging indes bekanntlich gründlich schief. Fehsenfeld sah das von Anfang an kommen und die ganze Angelegenheit daher mit durchaus gebotener Skepsis („darf man davor die Augen nicht zuschliessen, dass eine große Zahl der begeisterten Verehrer von Karl May Sascha Schneider nicht nur nicht verstehen, sondern sogar direkt verabscheuen werden“ schreibt er 1904 an May, S. 115). Seien die Illustrationen für sich betrachtet auch eindrucksvoll, der Bezug zu den „Reiseabenteuerfabeln“ wirk[t]e „durchaus befremdlich“, so das Vorwort auf S. 14, und Schneiders Ahnung, daß „seine und Mays Rezipienten nicht zueinander finden würden“ (S. 15) wurde bestätigt. Schneider hatte damit offenbar kein großes Problem („Ich gehe meine eigenen Wege, einsam, mit Niemandem & für Niemanden, wenn Niemand mitgehen will“ (S. 18) Interessant ist, daß Karl May in „An den Dresdner Anzeiger“ einmal fast wörtlich das gleiche schrieb).

Das Verhältnis der beiden blieb von Irritationen und Meinungsunterschieden nicht frei, insbesondere „Babel und Bibel“ markierte hier einen Einschnitt. - Klara May kaufte auch lange nach dem Tod ihres Mannes noch Bilder von Schneider und führte mit ihm bis zu seinem Tod Korrespondenz (auf annähernd 200 Seiten in diesem Band wiedergegeben).

Die Überschrift zu diesem Beitrag stammt aus einem Brief Mays an Fehsenfeld (über Schneider) von 1905, S. 25.

Dieser Band ist eine gegenüber „Karl May und Sascha Schneider“ von Hansotto Hatzig erweitere Edition der Briefe, zumal habe es in dem genannten früheren Band „Fehler und korrigierende Eingriffe“ gegeben (die m.E. nicht unbedingt an Hatzig gelegen haben müssen), so das Vorwort auf S. 29.

Nun zur Korrespondenz. Ich habe einige der m.E. interessantesten Stellen herausgesucht und ein wenig thematisch zu ordnen versucht.

Schneiders Verhältnis zu May: „Wie dankbar ist Schneider meinem Herzensmanne. Er verehrt ihn, wie einen Gott“ (schreibt Klara 1903, S. 39); an die in der Presse zur Sprache gebrachte Sache mit dem Zuchthaus Waldheim mag Schneider nicht glauben, „Sie sehen mir nicht nach Diebstahl & Einbruch aus“ (128); Zuspruch in schwerer Zeit, „Mein lieber Old Shatterhand soll doch nicht glauben er sei tot, es wird jetzt blos das kommen, was ich eigentlich längst wünschte, er wird von immer Wenigern verstanden werden“, „Ja, ich hoffe sogar es möge einsamer um ihn werden“ (135). Als May Schneider zuredet, auch pragmatisch zu denken, einen Auftrag, der Geld und Aufstieg im Sinne von Karriere bringen könne, anzunehmen, antwortet dieser, er könne ihm „dafür die Hände küssen“ (210), „Sie sind ein Engel und ein – Prachtkerl!“. "Was die ungezählten Mordtaten, entsetzlichen Verbrechen und die mannigfachen Zuchthäuser anlangt, so habe ich da meine eigenen mehr als freien Ansichten darüber, so daß ich in dieser Hinsicht Ihne gegenüber ganz genau so herzlich gesinnt & gestimmt bin , wie nur je zuvor" und, wohl wahr: "Über das "Verbrechen" wechseln die Ansichten nach Zeit, Gegend, Race etc." (293); "mir es ganz gleichgiltig gewesen wäre, ob Karl May früher scalpierte und diesen u. jenen erwürgt hätte. Meine Meinung ist jetzt, nachdem ich im Kaukasus war und mit den prachtvollsten Menschen, die alles Bluträcher, notorische Pferdediebe und gelegentliche Strassenräuber sind, verkehren konnte, dass eigentlich jeder Mann erst mal im Leben einen andern, ihm nicht ganz sympathischen, erlegt haben sollte, es wird sich dann erst wirkliche Seelenruhe einfinden und das Basiliskengemüt wird sich erleichtert fühlen" (298). - Schneider hat May offenbar nicht nur gelesen, sondern auch verstanden („Auch Friede auf Erden habe ich nun gelesen. Der Schluss ist grandios“, 120).

Schneiders Verhältnis zu Allgemeinheit / Publikum und Öffentlichkeit[sarbeit], da nimmt er kein Blatt vor den Mund: „Rindviecher und Idioten. Das sind die Affen, für welche Sie der Indianer & Araber-May [...] sind. Diese Leute [...] diese Halunken werden von Ihnen nichts mehr wissen wollen, sowie Sie Ihre neuen und großartigen Ideen gezeigt haben werden.“ (S. 105); Arbeiten für die „erbärmlichen Wünsche der Menge“ (124) möge er nicht, „ebenso gern würde ich Treppen scheuern“. „Trotz des Gedränges um mich herum bin ich einsamer wie zuvor, zunehmend an Alter, Weisheit und – Menschenverachtung“; „existiren sollen für Einen nur die Wünschenden, die Strebenden, ich möchte fast sagen die Entarteten.“ (135) „Lassen Sie diese Idioten!“, Schneider an May in Sachen sich ggf. abwendender ehemaliger Freunde (175). „Denn das Gute ist nun einmal nicht für die Masse“ (176); „ich komme mir wie ein Brunnen in der Wüste vor“, Schneider an May mit einem Motiv aus „Ardistan und Dschinnistan“, vor dessen Entstehung (199). „Schule und Kirche sind mir in ihrer jetzigen Institution einfach Greuel. Die Unverständigsten und Intolerantesten regieren da.“ (210) „Man kann mit diesen Directoren und Rectoren nicht reden, und nun gar die Klassenlehrer!“ (211); May (im Antwortschreiben) sieht das anders, er möchte die Verhältnisse ändern; Schneider ging offenbar davon aus daß das nicht möglich ist. „Es liegt in meiner Natur nicht social zu sein“ (216); „nun die Leutchen sind capitale Hornochsen“ (220). Über Lehrauftrag und Studentinnen: „hängt mir recht zum Halse heraus und ich werde alles versuchen mir diese Lauseweiber vom Halse zu schaffen“ (220); „Was ich von populär halte, wissen Sie. Sie denken anders und es fällt mir nicht ein Ihrer Meinung entgegenzutreten“, „Just as you like“ (221/22); „Ich werde der Menschheit immer überdrüssiger“ (222), "die Lust am Leben ist mir ziemlich vergangen" (1909 achtunddreißigjährig, 282), „mir liegt es einfach nicht, mich unter Leute zu begeben. Das Hotelleben hat mich förmlich umgebracht“ (464).

Weltanschauliches,

Schneider: „Mein Standpunkt ist außerhalb des Normalen“; „Sünde giebt es nicht für mich in diesem Sinne“ (S. 84); „Kein bedeutender Mann ohne Kampf mit dem Leben u. mit sich selbst. Wir sind Fleisch“ (147); "Die Religion mit allen an ihr hängenden Interessen betrachte ich als Unheil für die Menschheit". (233) "Ich sehe die Trennung des menschlichen Organismus in Körper und Seele nicht ein, sondern im Gegenteil sehe ich immer mehr den Zusammenhang, die Synthese, die allein die Basis einer lebendigen und die Gesammtheit fördernden Cultur ist. Damit fällt für mich auch die Einteilung in Gewalt- & Edelmensch aus, denn ich sehe nicht, daß eins das andere ausschließt, im Gegenteil sehe ich erst in der Verbindung beider das Ideal". (294) "Dann giebt es doch kein absolut Böse & Gut; das ist ja doch auch nur relatif; und kommt auf den Standpunkt an. [...] Ich glaube der Mensch braucht so ein paar Giftdrüsen oder er stirbt wie die Kaninchen, denen man bakterienfreies Futter vorsetzt". (294)

May: ging „hinaus, in den Wald, also in meine Kirche!“ (79), diese kleine Bemerkung halte ich für durchaus wichtig, im Hinblick darauf, daß Freigeist May oft gar zu gern als [ausschließlich] „christlich“ vereinnahmt wird ... Schmutz und Schlamm, Leid, Qual, „Wir müssen es kennen lernen, selbst, persönlich; wir müssen es durchmachen, um all denen, die darunter leiden, zu zeigen u. zu beweisen, daß man es besiegen, niedertreten und von sich werfen kann“. (81); „Ich ging durch den Wald. Ihr Chodem ging mit“; „Wenn ich Adler sein kann, will ich nicht in Erdlöchern wohnen!“; „Die finsteren Mächte, welche mich vernichten sollten, waren stärker u. verwegener als alle, alle die Ihrigen“ (82); „Aber ich sage nie zuviel. Wollte ich grad heraus sagen, was ich zu sagen habe, und mein ganzes Alphabet bis zum Z hingeben, so hätte ich verspielt. Es würde mich keiner mehr lesen“; „Daher war von je meine Lieblingsgestalt die Sphinx. Die sagte nichts; die ließ nur rathen.“; „Aber ich habe ihr leider nicht nachgestrebt, denn sie lag so still, und ich liebte die Bewegung. Darum gab ich nicht Räthsel auf, sondern ich plauderte. Pfui, wie dumm!“; „Ich zeichne also die entsprechende correspondirende Schönheit und bringe durch einige geschickte Andeutungen den Leser dahin, das Häßliche mit seinen eigenen Händen herbeizuschleppen, um es zu betrachten“ (102-104), „Er hat einen Lebenszweck, ein hoch in der Höhe winkendes Ziel. Will er das erreichen, so darf er nicht nach alltäglichen Regeln handeln, sondern nach Gesichtspunkten, die oben in dieser Höhe liegen, selbst auf die Gefahr hin, einst ganz allein, in tiefster, größter Einsamkeit an diesem Ziele anzukommen.“ (Klara an Schneider über May, 153); May über Geburtstagsfeierlichkeiten: „der Eintritt in die Hölle ist am allerwenigsten eine jährlich wiederkehrende Erinnerungsfeier werh.“ (215) Auch er wolle aufsteigen, so May, aber lieber "im Innern des Thurmes", nicht mit Balancierstange auf dem Seil ... (244)

Verhältnis Mays zu Schneider: May hat selber ordentlich Geld bezahlt an Schneider (mehrere Tausend Mark, damals viel Geld) und bittet auch Fehsenfeld darum, „Mein Freund, bitte, gehen Sie erstens in sich und zweitens in Ihren Schrank!“ (144); „Der Schneidersche Kahn wird mir entzogen“, May an Fehsenfeld, als dessen Pläne in Sachen Ausführung der Projekte nicht dem entsprechen, was May erwartete (171). „Schneider und May sind nicht als buchhändlerische Versuchskarnickel zu betrachten“ im gleichen Brief (173). „Allerliebster! Einzigster“, Beginn eines Briefes von May an Schneider 1906 (197). „Ich stehe in Vision“. „Sie sollen herrschen, nichts als herrschen. Wer Pack ist, hat zu pariren. Denn Dank giebt es nie!“ im gleichen Brief (199). „Er sprang herbei“, so May über Schneider in einem offenen Brief an Fehsenfeld (203), jenun, für gutes Geld ... „Es gibt da zwei Männer, die ihre Wege einsam gehen müssen. Ihm wurde es nie leicht gemacht und mir wohl gar noch schwerer. Diese Wege sind zwar nicht dieselben, aber sie treffen zuweilen und an gewissen künstlichen Punkten zusammen“ (203). „Herz-Allah-il-Aller-Liebster!“ (212); „in erster Linie ist ‚Babel und ‚Bibel’ für keinen Andern als nur für Sascha Schneider ganz allein geschrieben worden“ (215); daß Fehsenfeld Schneider aufgesucht habe, beklagt May in diesem Brief, "wie kann der Hamster es wagen, den Adler zu belästigen" (224). In Sachen elitäres Gebaren rückt er Schneider hier näher, "Wie aber können diese Schlottrigen mitempfinden, was Titanen innerlich erleben ?! Hohe, edle Menschen, die mehr tragen können, als sie sagen dürfen, sind selten." (226) "Allerliebster der Lieben!" (243) - Mays Freund Max Dittrich stand dem Menschen Schneider dagegen sehr kritisch gegenüber, schrieb in einem Brief (1904) von einem „Herzen von Stein“ (111).

"Babel und Bibel": „Anschauungsunterricht für neue Psychologie“ (May an Fehsenfeld, 164); "Was dieser Mann geistig werth ist, brauche ich Ihnen nicht zu sagen" (224, May über Fehsenfeld, im gleichen Brief in dem er sich darüber beklagt, Fehsenfeld habe gesagt, "der Theaterdirektor aber, der dieses Stück aufführen werde, müsse erst noch geboren werden".) „Mein lieber Old Shatterhand, satteln sie aufs neue und bleiben Sie der Alte!“, so Schneider zu Mays geliebtem Theaterstück (233). In einem der interessantesten Briefe weist May Schneider dann auf die Mehrebenigkeit eben auch des Dramas Babel und Bibel hin, "was zeige ich in diesem Spiegel? Versetzen Sie die Scene nach Europa" ... (233) Dort heißt es auch, gallig ironisch auf Schneiders Vorwurf mit den "vielen Weibern" sowie dessen oft pessimistischer Grundhaltung hin, "würde ich Ihnen zuliebe sehr gern ein Drama schreiben, in welchem gar keine Weiber vorkommen und alle Männer erschossen werden, zuallerletzt auch ich, als der Verfasser!" (240); May versucht noch, Schneider entgegenzukommen, auszugleichen (243 ff), aber nach "Babel und Bibel" ist das Verhältnis der beiden nicht mehr, was es einmal war. May hätte gern Schneider zur Mitarbeit an der Umsetzung des Dramas für die Bühne bewogen, aber so werde er es "leider über mich ergehen lassen müssen, daß die äußeren Formen [...] der plumpen Willkür theatralischer Pinsel überliefert werden". (246) In Schneiders Schreiben vom 22. 9.1906 kommt dann die beginnende Entfremdung deutlich zum Ausdruck und wird auch benannt ("Lassen wir es war. Alles ernstliche Hinüberziehenwollen des Einen zur festgewurzelten Meinung des Andern wird bestimmt mit einer Entfremdung enden"). (246) "Ihre Kunstbriefe [...] machen mir wenig Freude, [...], die Pfaffen werden eine helle Freude an Ihnen haben" (251) "Leben Sie wohl" (Schneider an May beim Verlassen Deutschlands auf längere Zeit, Juni 1908, 279) stimmt ein wenig traurig, wenn man weiß, daß die beiden sich tatsächlich nicht wiedersehen sollten ... "Bekomme ich denn gar keine Nachricht mehr?!" (1910, 295)

Den zweiten Teil des Bandes nehmen Briefe von und an Klara sowie an Fehsenfeld ein, nach Mays Tod. Darüber gibt es weniger Interessantes zu berichten, es geht oft um Geschäftliches und sonst durchgehend eher oberflächliches. (Kein Wunder, daß eine Korrespondenz Schneider-Klara an die Schneider-Mays nicht heranreichen kann ...)

Nur einige „Schmankerl“ daraus, "Von einem Verhältnis von Gönner zu Schützling kann keine Rede sein, ebensowenig von Unterstützung, da ich sie nicht nötig hatte" (1917, 342), auch Schneider nimmt es mit der Wahrheit nicht immer allzu genau ... Den Tenor Richard Tauber bezeichnet er als "wütenden Karl-May-Leser" (355), er "liest seit Jahren ausschließlich Karl May". Das war mir schon aus einer Tauber-Biographie von Michael Jürgs bekannt, habe es aber erneut wohlwollend zur Kenntnis genommen. - "Dr. E.Schmids "Lanze" hat mir sehr gut gefallen" (356) (Gemeint ist die Streitschrift „Eine Lanze für Karl May“). "Über die Expressionisten, etc., kein Wort, das erledigt sich von selbst" (386), über moderne Kunst. Künstlerisch beratend stand er für die USTAD-Filme von Lu Fritsch zur Seite (389 ff), nachvollziehbar mit gemischten Gefühlen, "Diese Sache in den Händen einer Frau, sie mag noch so genial sein, beunruhigt mich" (389), bis es endlich heißt "Ich fange an zu zweifeln. ob man durch Film May gerecht wird" (413, April 1921). – Er lese wieder Karl May, heißt es (461), und die Fußnote erläutert: nämlich ‚Schloß Rodriganda’ und die Folgebände ...

Im Anhang gibt es noch teils schwülstig klingende, teils interessante Analysen zu Schneiders Bildern von Johannes Werner und Paul Kühn von 1905, Literatur, Zeittafel, Danksagung, Bildnachweis und Personenregister.

Eine Art Fazit zur Künstlerfreundschaft der beiden und zur Schneider-Edition: „Diese Bücher werden genau das sein und bleiben, was sie gewesen sind, und doch den Anschein haben, als ob sie sich innerlich gewandelt hätten“, May an Fehsenfeld 1904, S. 49. Das ist aber auch ohne Schneider-Bilder so, wie man bei erneutem Lesen immer wieder feststellen kann...





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Auflage: 1 (einzige)
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