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Band-Rezensionen

Band: DER RIESENOCHSENFROSCH

Verlag: Karl-May-Verlag Bamberg · Radebeul
Reihe: SONDERBAND ZU DEN GESAMMELTEN WERKEN KARL MAY's

Eintrag von Rüdiger (vom 18.5.2009) (weitere Einträge von Rüdiger)

Nicht jedes Buch muß man kaufen, nicht einmal, um es besprechen zu können.

Werfen wir (werfe ich wäre im vorliegenden Fall passender, wäre aber sprachlich selbst mir zu unüblich) einen Blick ins Inhaltsverzeichnis (in dieser Internetpräsenz).

Halef im Taubenschlag, Turnersticks Dauerlauf in der Sänfte oder die Angelegenheit beim Dr. Marterstein habe ich persönlich noch nie komisch gefunden, den titelgebenden Riesenochsenfrosch auch nicht. Turnersticks Chinesisch hingegen schon, wenn auch vielleicht aus etwas anderen Gründen als Ottonormallacher … (Da geht es um eine Haltung, die karikiert wird. Und in Verbund mit der Aberwitzigkeit einiger geschilderter Situationen 'hat das was'. Durchaus.)

Was finde ich sonst komisch von den angegebenen Angelegenheiten … die Sache mit der Färbersfrau in den Schluchten des Balkan, die sich vermutlich hinter der nicht allzu glücklich ausgewählten Überschrift „Der Teppichschatz“ verbirgt (das Element „Teppichschatz“ hat ja innerhalb dieser Passage mit der dort durchaus vorhandenen Komik nicht allzu viel zu tun; wie wäre es z.B. mit „Ein überlasteter Esel“ oder auch „Eine Dame, ein Kavalier und ein Esel“ …)

Aber damit hat es sich dann auch schon. „Inkognito in der Eisenbahn“ vielleicht noch, das könnte, wenn mein Gedächtnis mich nicht trügt und auch der Quellenhinweis vermuten läßt, mit Trapper Geierschnabel zu tun haben, und dessen Auftritte haben in der Tat immer etwas Erfrischendes an sich. Aber eher in der Originalfassung als in den die sprachlichen und humoristischen Feinheiten oft unverständigerweise unter den Teppich kehrenden Bearbeitungen, aus denen in diesem Band schwer nachvollziehbarer Weise (Sturheit ? Oberwasser rückwärts ?) zitiert wird. „Besuch bei Vitzliputzli“, das hätte doch anno 2009 nun wirklich nicht mehr sein müssen, da denkt man, diesen ebenso stark gekürzten wie eigenartig aufbereiteten Quark ziehen sie bald mal aus dem Verkehr, zumal die Originalfassung um den Mann, der bei Karl May gar nicht Vitzliputzli heißt, ja seit 1997 innerhalb der grünen Bände in Band 79 vorliegt, und dann servieren sie ihn noch mal neu ...

*

Was hätte ich denn so ausgesucht an Passagen für einen Mayscher Komik gewidmeten Band, schauen wir (ich) mal und gehe(n) das Gesamtwerk im Geiste durch …

Das erste Essen bei Mohammed Emin vielleicht, den einen oder anderen Lindsay („der Lindsay der Woche“ …) aus den ersten Bänden, eine groteske Friedenspfeifenraucherei aus „Winnetou“, die schönsten Turnerstickiaden, den nach Südamerika verlegten Besuch bei Neureichs in Band 12 (obwohl, so „komisch“ ist der gar nicht, aber sehr gelungen bzw. überzeugend …), Schillers Glocke im Sudan, einiges menschlich-allzumenschliche oder auch tierische aus dem Anfangskapitel von „Satan und Ischariot“, eine entzückende Passage aus der Lappland-Geschichte im Dreiundzwanziger (die mit dem jungen Mäuschen), natürlich einige sprachliche Hobblefrankereien, und in den Humoresken wird man auch in beträchtlichem Maße fündig (nur hätte man dann freilich nicht aus Band 47 zitieren dürfen, da steht z.B. „Sie liebte Schiller“ statt „Sie liebte Schiller, ohne ihn im geringsten zu verstehen“, usw. usf.) Und die Kolportageromane strotzen stellenweise vor Komik, weit über gängige Geierschnabeleien hinaus. Wenn ich da nur an den Dialog zwischen Wirt und Gast im „Weg zum Glück“ denke, den der Wirt, um Zeit zu sparen, in ganzer Länge gleich selber spricht …

Ich kann bei Karl May durchaus schon mal Tränen lachen. Über die Passagen dieses Bandes eher nicht. Ich mag eher die dezente Komik, die unausgesprochene, oder die hintersinnige. Die auf Klamotte getrimmte bzw. so empfundene (von Dritten so gesehene ...) ist 'nicht so meins'.

(Ach ja, und, gast-morawetzenderweise: Wo - ist - Schneffke ?)




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Auflage: 1 (einzige)