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Band-Rezensionen

Band: Ardistan und Dschinnistan · Zweiter Band

Verlag: Karl-May-Verlag Bamberg · Radebeul
Reihe: Karl May · Das Alterswerk · Kritische Ausgabe nach den Manuskripten

Eintrag von Rüdiger (vom 6.7.2007)

Fünfzig Seiten Text von Hans Wollschläger im Anhang, zusätzlich zu den vierundachtzig Seiten Textvergleiche in Kleinstschrift ... Ich konnte nicht aufhören diese fünfzig Seiten zu lesen am Tag als ich das Buch erhielt, bis weit nach Mitternacht ... Er habe, so Wollschläger in „Moments musicaux“, sich in Wien sehr einsam gefühlt, als Adorno nicht mehr dort gewesen sei. Unsereins fühlt sich heuer in Karl-May-Gesellschaft und -Szene recht einsam, seit Wollschläger fort ist ...

Daß es offenbar sein allerletzter Text in diesem Leben war, kommt „erschwerend“ hinzu; er, „unser langjähriger Mitarbeiter und Freund“ (das war durchaus nicht immer so ...) habe bis zuletzt viel Zeit, Wissen und Energie in das Buch investiert, heißt es ganz hinten im Band, und dass er am 19. Mai gestorben ist. Das ist noch keine zwei Monate her und kommt mir jetzt noch einmal beträchtlich zu Bewusstsein. In Nürnberg hat er vor gar nicht allzu langer Zeit noch gelesen, da hätte ich hinfahren können ... Im Bibliothekszimmer stehen die Wallstein-Bände aufgereiht und werden alle noch (wieder) gelesen werden.

Noch einmal: Danke, Hans Wollschläger, auch für dieses Buch.

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Wenn ich auf S. 994 unten lese, wie der Hausschatz-Redakteur Denk seinem Autor in den Text hineingepfuscht hat, dann fährt mir das rund hundert Jahre später wirklich in den Magen, nicht sprichwörtlich oder gleichsam, sondern ganz konkret körperlich. Die Radebeuler oder Bamberger Text-Flickschuster mit ihrem an Otto Normalbürger ausgerichteten Sprachgefühl waren also keineswegs die ersten, Denks "Stil" war schon ganz derselbe ... Ungeheuerlich.

 
Auflage: 1 (einzige)
Auflage: 1 (einzige)