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Band-Rezensionen

Band: ZWISCHEN HIMMEL UND HÖLLE

Verlag: Karl-May-Verlag Bamberg · Radebeul
Reihe: SONDERBAND ZU DEN GESAMMELTEN WERKEN KARL MAY's

Eintrag von Rüdiger (vom 21.5.2006) (weitere Einträge von Rüdiger)

Dieses Buch steht, da optisch von den anderen Grünen Bänden in keiner Weise zu unterscheiden und auf Deckelbild oder Rücken auch mit keinerlei erklärendem Untertitel versehen, in den Jugendbuchabteilungen meist so in etwa zwischen Räuber Hotzenplotz und Pipi im Taka-Tuka-Land, so ist das Leben, eine bunte Mischung.

Erfreulich, dass man neben Sam-Hawkens-Kniestrümpfen und Winnetou-Rubbelbildern in Bamberg auch dem Denker, Sucher, Zweifler, Grübler Karl May eine Marktnische lässt und solche Bücher herausgibt.

Ein anspruchsvolles, gelungenes, empfehlenswertes Buch über Karl May und Religiöses, das zeigt, das er sich mit solchen Fragen schon von Anfang an, von „Durch die Wüste“ über „Winnetou“ und „Old Surehand“ bis zum Alterswerk immer wieder detailliert auseinandergesetzt hat, mit klugen Beiträgen kompetenter Autoren sowie viel Karl-May-Originaltext.

Es wird auch nicht verschwiegen, dass die Religiosität Karl Mays zwei Seiten hat: neben der echten, in positiver Weise manchmal durchaus naiv-kindlich wirkenden Gläubigkeit, die ihn doch wohl mehr oder weniger durch sein ganzes Leben begleitet haben wird, wird auch der Opportunist angesprochen, der sich, vorzugsweise in einigen der Marienkalender-Geschichten, gelegentlich gleichsam prostituiert hat, und Verlegern oder einfältigem Publikum nach dem Munde geschrieben. Seine Frömmigkeit kann aufgesetzt wirken, konstruiert, unaufrichtig. Und sie kann vollkommen echt und überzeugend daherkommen. Mal ist es so, mal so, es ist halt nicht einfach mit ihm, auch in dieser Hinsicht entzieht er sich jeder Schublade.


Eintrag von Helmut (vom 13.3.2005) (weitere Einträge von Helmut)

Der Band (herausgegeben und mit einem Vorwort von Dieter Sudhoff) behandelt 3 Themenbereiche):
- Mays (sich wandelndes) Verhältnis zum Christentum in sehr informativen Aufsätzen von J. Wehnert und E. Bartsch.
- sein Wissen und was er in seinen Büchern über andere Religionen (Islam, Buddhismaus, Konfuzianismus, indianische Religionen) schrieb, in einem Aufsatz von E. Koch, der aufzeigt, dass die Kenntnis Mays über diese Religionen weit über den damaligen Durchschnitt hinausreichte und dass er auch fremde Religionen sehr respektvoll behandelte.
- Ein Aufsatz von H. Wolf über den (erstaunlichen) Fund einer Akte über May bei der katholischen Zensurkongregation. Dort war ein anonymes Denunziationsschreiben gekommen, in dem verlangt wurde einen Teil der Bücher Mays auf den "Index" zu setzen. Die Kongregation hat dies aber ziemlich schnell ablehnend behandelt, weil sie vermutlich befürchtete May dadurch nur aufzuwerten und interessanter zu machen.

Ach ja, zwei neue Fremdwörter habe ich hier noch gelernt:
"Parerga" und "Paralipomena" (die stehen in der Überschrift eines Beitrags von D. Sudhoff)

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Auflagen: 2, 1