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Band-Rezensionen

Band: TÖDLICHES FEUER

Verlag: Nymphenburger München
Reihe: Karl May in der nymphenburger (Rote Reihe)

Eintrag von Rüdiger (vom 26.9.2010)

Neun May-Geschichten, locker-flockiges Vorwort, unterhaltsam informatives Nachwort mit Neuigkeiten in Sachen Henrystutzen, Knieschuß und des Wirkens Buffalo Bills.

Zur 'Old Firehand'-Geschichte, so erfahren wir, gab es eine Art Vorbild in der "Gartenlaube". Auch zu Sam Hawkens, den Ölbränden u.a. gab es Inspirationsquellen ...

Die Berichte des Ernst Abel aus dem Münchner May-Club sind zum Teil schon verblüffend ...

Eintrag von thoschw (vom 6.6.2005)

Die umgetitelte Neuausgabe von „Winnetou und der schwarze Hirsch“ bietet dem Leser lediglich neue Vor- und Nachworte, bezüglich des Inhaltes der der Karl-May-Geschichten hat sich nur die Reihenfolge geändert. Dieser nochmalige Versuch, die Nymphenburger Reihe mit bereits bekannten Texten zu verlängern, dürfte entsprechend den letzten Sargnagel für die „Roten“ bedeutet haben. 1996 waren ein Großteil der Geschichten innerhalb der HKA oder der Proto-HKA (Haffmanns Taschenbücher) erschienen, so die ‚Bärenjäger‘-Episoden, „Ein Ölbrand“ und „Villa Bärenfatt“ (in „Der schwarze Mustang“) und natürlich die Kolportageromane.

Mit dern Ausgabe von GW 84 „Der Bowie Pater“ sind der Auszug aus „Der Juweleninsel“, die beiden „Bärenjäger“-Geschichten, „Vom Tode erstanden“ und „Der Ölprinz“, mittlerweile auch in die Gesamtausgabe des KMV aufgenommen worden. „Villa Bärenfatt“ einerseits sowie „Winnetou“ und „Ein Ölbrand“ andererseits wurden bereits vorher in GW 79 „Old Shatterhand in der Heimat“ und GW 80 „Auf der See gefangen“ integriert.

Für den heutigen Leser bleibt so in erster Linie das umfangreiche Nachwort von Interesse, in dem vor allem aus den Erinnerungen Ernst Abels an einem Vortrag Mays in München im April 1898 zitiert wird, wobei auch die poetische Erklärung, wie Winnetou zu seinem Namen – dabei als ‚Feuerwasser‘ gedeutet – gekommen ist. Ein kleiner Exkurs zur Winnetou-Gense und Vorbilder von Carl Beyerschlag bis Mayne Reid rundet den informativen Text ab, wobei mit einem Zitat aus Julius Fröbels Reisewerk „Aus Amerika“ auch noch belegt wird, daß Mays klassisch-edle Beschreibung des Apachenhäuptling Winnetous durchaus nicht allein auf einem bloßen Fantasie-Ideal beruht:

„Es waren Apachen, deren Physiognomien sich von denen der Nation, die ich früher gesehen hatte, sehr unterschieden. Hier war nichts von den platten mongolischen Formen zu sehen, die ich an den texanischen Apachen und Lipans beobachtet hatte. Das Profil ihrer Gesichter näherte sich dem der griechischen. Stirn, Nase Augen und Mund waren wohl gebildet und nur die Breite der Backenknochen und der finstere Ausdruck zeigte den Indianer.“



 
Auflage: 1