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Band-Rezensionen

Band: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft 1970

Verlag: Hansa-Verlag Hamburg
Reihe: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft

Eintrag von Rüdiger (vom 27.10.2005) (weitere Einträge von Rüdiger)

Dies war das erste der mittlerweile fast drei Dutzend Jahrbücher der Karl May Gesellschaft, und man merkt es ihm schon im Inhaltsverzeichnis im guten Sinne an: wurden die Beiträge in den letzten, neuesten Jahrbüchern teilweise immer, gelinde gesagt, spezifischer, so bietet das erste Jahrbuch noch ausschließlich Beiträge, in denen es ausschließlich und sozusagen ganz bodenständig um Karl May und sein Werk geht.

Nicht aber etwa anspruchslos. Der große Hans Wollschläger ist gleich zweimal vertreten, mit „Sieg - großer Sieg“ (über den Wiener Vortrag) sowie mit dem „Hohen Haus“ (über den Silbernen Löwen), Wolf-Dieter Bach vergleicht „Muttergedichte“ Karl Mays mit solchen Hermann Hesses, Ekkehard Koch analysiert Winnetou IV. Und natürlich vieles mehr, dies sollen nur Beispiele sein für hohen Anspruch und Interessantheit gleichermaßen.

Ein sehr schönes Buch.

*

Im Vorwort findet Claus Roxin schöne Worte für Karl May, "Dieser grundsonderbare, liebenswerte, aber doch auch fragwürdige und beinahe unheimliche Mann" ... (usw.).

"Doch kann dies nur ein allererster Anfang sein. Welch immenses biographisches Material noch der Veröffentlichung harrt, soll die Dokumentation von Hainer Plaul und Klaus Hoffmann zeigen; allein der Bestand ihrer beiden Privatarchive könnte eine Vielzahl von Jahrbüchern füllen" vermittelt Aufbruchstimmung. Nun, das war 1969 / 70. Vierzig Jahre später hat sich die Gesellschaft nicht unbedingt zu ihrem Vorteil entwickelt.

Warum Roxin "zitiert wird aus Gründen der Authentizität stets nach den originalen (also unbearbeiteten) Texten Mays" ausdrücklich anzumerken für nötig hält, erscheint ein wenig sonderbar, vielleicht eine Art diplomatisches Entgegenkommen an jene, die das alles aus ganz unterschiedlichen Gründen nicht so genau nehmen ...

*

Aus Wollschlägers Beitrag zur Wiener Rede:

„Was alles die Wiener Rede für May bedeutete, was alles sie, nach dem Plan der Veranstalter, bedeuten s o l l t e - es war nichts geringeres als dies: die volle Wiederherstellung seiner menschlichen Würde, seines gesellschaftlichen Ansehens, u n d zugleich die unzweideutig dekretierte Bestimmung seines literarischen Ranges. Es sollte zuletzt sein: seine endliche Aufnahme in den Kreis der Geistigen, Denkenden, Edlen - vollzogen von einer Institution, deren Name und Gewicht jede minderwertige Auslegung verbot.“

„während Thomas Mann auf die Anfrage an seine Humanität nur jenen windigen Dandy-Ton hervorbrachte, den er dann noch über den ganzen Weltkrieg hinweg durchzuhalten vermochte“


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Auflage: 1